Aserbaidschanische Berichte

1. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) berichtet, dass der aserbaidschanische Journalist Chingiz Mustafayev, welcher die Toten in Xocali gefilmt hat, auf bislang ungeklärte Weise ermordet wurde als er dabei war Informationen aufzuzeigen, denen zu Folge der armenische Angriff auf die Zivilisten in Xocali auf eine Provokation der aserbaidschanischen National Front zurückzuführen ist, welche dazu Gedacht war, den Rücktritt des damaligen aserbaidschanischen Präsidenten Ayaz Mutalibov zu erzwingen.

(Quelle: Chingiz Fuad-ogly Mustafayev)


2. Die Armenier erlaubten dem aserbaidschanischen Militär in das Gebiet zurückzukehren um ihre Toten einzusammeln. Dies ermöglichte den Aserbaidschanern sich einen Überblick über die Opfer unter der Zivilbevölkerung zu verschaffen und bildete für Aserbaidschan die Grundlage für spätere Vorwürfe von „kaltblütigen, kalkulierten, armenischen Gräueltaten“. Eine der wenigen Journalisten, die unter die Oberfläche, von dem was aserbaidschanische Behörden den Medien präsentierten, schauen konnte, war Dana Mazalova aus der Tschechoslowakei. Sie sah zwei Videos von der selben Ansammlung von aserbaidschanischen Körpern. Der erste Film wurde am 29. Februar 1992 und der zweite am 2. März 1992 aufgenommen. Sie stellte fest, dass die Körper auf dem zweiten von Aserbaidschan veröffentlichten Video, im Nachhinein verstümmelt waren und warf die Frage nach dieser Diskrepanz in einem Gespräch im April 1992 mit dem ehemaligen Präsidenten Aserbaidschans, Ayaz Mütəllibov auf. Er erklärte, dass das Massaker in Xocali von seiner aserbaidschanischen politischen Opposition „organisiert“ wurde, um seinen Rücktritt zu erzwingen. Er bezweifelte, dass die Armenier den Aserbaidschanern erlaubt hätten ihre Toten einzusammeln, wenn die Vorwürfe eines Massakers wahr wären.

(Quelle: Caroline Cox, John Eibner – Ethnic Cleansing in Progress: War in Nagorno Karabakh)


3. Der aserbaidschanische Journalist Eynulla Fatullayev sagt aus, dass aserbaidschanische Kämpfer und nicht Armenier für die Tötungen in Xocali 1992 verantwortlich sind. Er fügte hinzu, dass die aserbaidschanische Regierung seit langem versucht die Ereignisse in Xocali zu nutzen um ihre Gegner zu verfolgen, wie den ersten Präsidenten Aserbaidschans, Ayaz Mutalibov. Gegen ihn laufen immer noch strafrechtliche Ermittlungen wegen Mittäterschaft in Xocali. Fatullayev erwähnt auch Fahmin Hajiyev, der Leiter der Inneren Truppen Aserbaidschans, der auf Grund der Xocali Ereignisse 11 Jahre im Gefängnis verbracht hat.

(Quelle: Fatullayev: ‚I’m Still Here – Alive, Working, and Telling the Truth‚)